Der Wal, die Rentnergang, die Großmama oder warum Zeit ein kostbares Gut ist! ☺ Vom 19. Juni 2014

Wäre ich auf der Suche nach einer Ausrede, um den Start der 2. Staffel „Vom Wal zum Aal“ zu verschieben, dann könnte ich jetzt wohl behaupten, dass das Schicksaal gerade gegen mich und meine sportlichen Ambitionen ist. Aber ich befürchte, das Schicksaal hat wenig damit zu tun, es ist wohl eher so, das meine Pläne und auch ich selbst, nun mal nicht der Bauchnabel der Welt sind und nicht alles nach meiner Pfeife tanzt.
Heute Morgen habe ich meinen Vater mal wieder ins Krankenhaus gebracht. Es handelt sich nicht um einen dramatischen Notfall, wobei in seinem Alter (89) fühlt sich jeder Krankenhaus Aufenthalt wie ein Notfall an, sondern er wurde überwiesen. Ich weiß nicht ob ich es schon mal geschrieben habe, aber mein Vater ist auf dem Papier eigentlich schon seit mindestens 20 Jahren tot, was ja schon mal den Spruch „Todgesagt leben länger“ unterstützt. Ich versuche immer cool und Herrin der Lage zu sein, wenn wieder eine Krankenhaus Odyssee ansteht, aber innerlich fühle ich mich wie eine fünfjährige und würde ich am liebsten im Schrank verstecken, bis jemand anders kommt und die Verantwortung übernimmt. Aber so funktioniert das eben nicht, früher oder später muss man erwachsen werden und auch mal Verantwortung für die Eltern übernehmen und das ist ja auch gut so. Meine große Schwester und ich bekommen das auch ganz gut hin.
Eigentlich wollte ich jetzt bloggen und ich hätte auch die Zeit dazu, aber um ehrlich zu sein, ich fühle mich deprimiert und niedergeschlagen. Als ich vorhin in der Bahn saß ging mir durch den Kopf, was sich alles, seit dem letztem Jahr um diese Zeit, geändert hat. Zeit ist echt kostbar, besonders wenn es um die älteren unter uns geht. Darum reblogge ich heute einen alten Eintrag aus dem letzten Jahr, einfach weil ich Euch daran erinnern möchte, das die Zeit läuft… ☹

Vom Wal zum Aal? Ein ehrliches Tagebuch!

Seit einigen Jahren habe ich, immer wenn ich nicht arbeite, ein festes Mittwochsritual, ich treffe mich mit meiner Rentnergang. Die Mitglieder dieser kleinen elitären Gruppe sind mein Vater (87), Tante Berta (86) und Onkel Max (81). Am Anfang war auch meine Mama (75) dabei, aber leider hat sie sich jetzt einer Engelsgang angeschlossen 🙂

Onkel Max und mein Vater kenne sich seit dem sie um die 20 Jahre alt waren, damals haben sie in der gleichen Kneipe gekellnert und Tante Bertas verstorbener Mann und mein Vater sind schon zusammen in die Grundschule gegangen. Also stehen hinter dieser Verbindung Jahrzehnte lange Freundschaften, was ich faszinierend finde. Meine älteste Freundin und ich sind jetzt seit 25 Jahren „zusammen“ und das ist für mich schon unfassbar lang, wie muss es da wohl erst sein, wenn man 60 Jahre und mehr zusammen erlebt hat? Ich kann es mir kaum vorstellen. Die Drei haben, den…

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