Jetzt sitze ich hier am Flughafen und schreibe, für mich immer noch unfassbar was die Technik heutzutage alles möglich macht. So kann man die Wartezeit wenigstens sinnvoll nutzen 🙂
Gestern hatte ich keinen guten Tag und obwohl ich es oft als positive therapeutische Maßnahme empfinde, wenn ich hier aufschreibe was mich beschäftigt, so gibt es auch die Momente, wo es klüger ist die Finger von der Tastatur zu lassen.
Ich fühlte mich müde, verschwitzt, klebrig und fast krank vor Heimweh. Auch wenn die Bayern ein nettes Völkchen sind und das sind sie wirklich, so erscheint mir Ismaning doch wie ein Dorf und das Hotel ein wenig wie ein Landschulheim in dem ich gefangen war! Von außen alles sehr schick, aber so gar nicht nach meinem Geschmack.
Der Liebste und ich verreisen viel zusammen und wir legen Wert auf gute Hotels, was übrigens nicht immer bedeuten muss, das sie teuer sein müssen. Ich bin sicher, das dass Hotel (4Sterne) in Ismaning ist nicht billig war, trotzdem fand ich es unschön und ungemütlich. Die letzten beiden Nächte waren ein Alptraum und ich habe schon lange nicht mehr so schlecht geschlafen. Ich brauche ein offenes Fenster, leider hört man dann den Autolärm von der Hauptstraße, was bei Regen besonders laut ist. Ich wohnte Parterre und vor meinem Fenster parken Autos, die zu einer unchristlichen Zeit weg fuhren. Das mein Bett winzig ist, hab ich Euch ja schon erzählt, aber nicht das es auch noch an einer Wand festgemacht ist, also nicht frei stehend. Ich habe mir des Nachts Knie, Ellbogen, Hand und Schädel an der Wand angestoßen, was nicht unbedingt zur Erholung beigetragen hat.
Der Frühstücksraum (ein Wintergarten) war sehr kühl, was ich noch verkraften konnte, aber Mitten im Raum stand eine Art Plätscherbrunnen, ich weiß nicht wie ich es sonst nennen sollte, der wirklich sehr LAUT plätschert. Das führt erstens zu vermehrtem Harndrang, kennt man ja vom laufenden Wasserhahn, und zweitens vermittelte das Geräusch einem das Gefühl, in einer Tropfsteinhöhle zu frühstücken. Für mich ein suboptimaler Start in den Tag!
Positiv wäre zu vermelden, dass es Morgens nie geregnet hat und ich entspannt zum Büro und zurück spazieren konnte, so hatte ich da schon mal eine halbe Stunde Bewegung und dann habe ich den Aufzug gemieden und den ganzen Tag für jeden Weg die Treppe benutzt, was ich nicht besonders gerne tue, aber ich muss jede Möglichkeit zur Bewegung nutzen. Da kommt übrigens ganz schön was zusammen. Ich hab nur grob mitgezählt, aber ich komme in den drei Sagen auf ca. 1500 Stufen rauf und runter.
Während meines Spazierganges habe ich darüber nachgedacht, wie ich das alles so geregelt bekommen soll, mit der Bewegung und dem Beruf und da viel mir wieder der Erklärbär ein 🙂
Der Erklärbär ist ein sehr netter Mensch, den ich über einen alten Schulfreund, bei FB kennengelernt habe, als ich gerade mit dem FB Blog anfing. Der Erklärbär ist studierter, aber nicht praktizierender Mediziner, und hat sich auch schon öfter mit dem Thema Diät beschäftigt (was mir ein Rätsel ist, denn auf seinen Photos sieht er gut und schlank aus) Er hat meine Berichte des Öfteren mit sehr guten und witzigen Erklärungen, ergänzt. Daran musste ich heute denken und dachte, jetzt sind seine Ratschläge genau das was ich brauche! 🙂
Hier also noch mal ein kleiner Auszug der Tipps des Erklärbärs 🙂
Zum Kraftsport: Oft wird man in Fitness-Studios gerne davon überzeugt, dass man alle Muskelgruppen gleichmäßig trainieren muss. Das ist in der Theorie auch sicher richtig, nur hilft es einem nicht wirklich, wenn man noch mit einer Statur zu kämpfen hat, die rein physiologisch ein solches Vorgehen nicht zulässt.
Zudem hat der richtige Wal ja ganz andere Probleme. Wenn 20 kg Rein Fett am Schultergürtel hängen, dann hat man ganz andere Probleme als das, dass eventuell nur der Bizeps, aber nicht der Trizeps trainiert wird. Gesundheitlich ist das Fettpolster auch schlimmer als unregelmäßig trainierte Muskeln, basta.
Und wenn man als Wal die Grundregel respektiert, den Kraftsport erst nach dem Ausdauersport zu machen, dann ist die Verletzungsgefahr wirklich minimal. Vor allem wenn man ohne Hanteln und sonstiges Gerät trainiert. Aufwärmen bzw. langsam starten ist wichtig und gut.
Ohne Hanteln? Ja klar!
Der Wal hat ja einen sehr großen Vorteil, er bringt die Hanteln schon mit und zwar richtig Große! Für viele Übungen zu große. Schon mal einen Wal gesehen der Liegestützen macht? Der liegt nach 2 (die auch noch falsch durchgeführt wurden), komatös in der Schweiß Pfütze. Kniestützen gehen vielleicht, aber die Gelenke von Walen sind ja schon ordentlich strapaziert, und am Anfang das Ganze Körpergewicht hochstemmen? Hmmm ich weiß nicht. Ich hätte keine Lust damit anzufangen 100kg hochzudrücken.
Lange Rede kurzer Sinn, wir alle haben unsere eigenen Hanteln. Man braucht Extra-Werkzeug erst wenn man trainiert ist. Und man kann sehr einfache Übungen wirklich überall machen.
Anstatt mit Kniebeugen, den ganzen Wal zu haben, können wir ja mal mit seinem Oberkörper anfangen. In Zeiten von TÜV und DIN sollten auch die preiswertesten Küchenarbeitsplatten folgende Übung aushalten: Beine zusammen, Arme austrecken an die Kante der Arbeitsfläche, Rücken gerade, je nach Größe 1 bis 2 Schritte von der Arbeitsplatte mit den Füßen weg Treten und mit den Oberarmen den Oberkörper hoch und runterdrücken, so eine Art Liegestütze nur mit den Armen und am Arbeitsplattenrand. Das bekommt jeder hin.
Oder anstatt Kniebeugen: bei ausgestrecktem Rücken abwechselnd ein Bein nach dem anderen so hoch wie möglich ziehen (Richtung Kinn). Wenn der Rücken gestreckt ist, stört auch kein Busen oder Bauch, so hoch kommt man eh nicht, wahrscheinlich max. knapp über die Linie der Leiste. Das klingt doof, ist aber anstrengend. So ein Beinchen von einem ausgeprägten Wal wiegt so 30 bis 40 kg oder mehr. Und wenn man das 20x hintereinander macht, dann ist das schon anstrengend.
Stepper braucht man auch keinen, verstaubt in der Regel nur. Einfach die erste Stufe einer Treppe nehmen und abwechselnd mit den Beinen hoch und runter. Je schwerer der Wal, umso mehr Energie wird verbraucht. Gut, dass noch unsere eigene Hanteln schön schwer sind . Wenn man damit fertig ist, kann man sich auch mit dem Rücken zur Stufe auf den Boden setzen und dann mit den Armen den Oberkörper des Wals hochhieven.
Solange man für diese ganzen Übungen nicht eine Stunde für die Durchführung braucht, ist das richtig effektiv. Mal versuchen 3 Sets a 10 Wiederholungen zu machen, und man wird das abends im Bett spüren und dann kann man sich langsam steigern.
Wieso erzähle ich diesen ganzen Quatsch. Es gibt Tonnen an Übungen in Büchern und auf Webseiten, in Videos kostenlos oder kostenpflichtig. Von allen Übungen die ich so mache, sind diese paar jedoch die, die man wirklich überall machen kann. Hat man keine Arbeitsplatte, nimmt man ein Fenstersims usw. Und sie eignen sich hervorragend um den Krieg mit dem Körper aufrechtzuerhalten, weil man sie immer wieder, fast überall einbauen kann. Und eben auch in Situationen wo man vielleicht gerade den Wal füttern möchte. Speisen aus dem Keller oder dem Kühlschrank holen: Da man sich hier in aller Wahrscheinlichkeit die Kalorienzufuhr erhöhen möchte, ist es kein Fehler mal für 5 Minuten vorsorglich den Energie-Verbrauch zu erhöhen. Und wenn man Stundenlang am Computer sitzt, kann man auch einfach mal 5 Minuten „turnen“.
Als der Erklärbär mir das damals schrieb, war es für mich noch nicht relevant, da ich genügend Zeit hatte jeden Tag ins Sportstudio zu gehen. Aber jetzt bin ich wirklich Dankbar für diese Tipps, denn in der Tat kann man sie fast überall umsetzten!
Ich bin sehr glücklich, dass ich heute wieder nach Hause fliege, denn der Liebste und ich haben heute unseren vierten Hochzeits- und siebten Jahrestag. Ich kann nicht glauben wie schnell die Zeit vergangen ist. Einerseits fühle ich mich immer noch wie ein verliebter Backfisch, wenn ich ihm gegenüberstehe und andererseits kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie mein Leben sich ohne ihn angefühlt hat.
Auch bin ich immer noch erstaunt, dass der Liebste es mit mir aushält, denn ich bin hier im Blog, sicher strukturierter und vor allem reflektierter als im wahren Leben. Wenn ich z.B. gestresst bin, versuche ich naturgemäß das vor anderen, insbesondere Kollegen, zu verbergen. Raus lasse ich das erst zuhause und beim Liebsten und das ist nicht immer schön. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne mal leicht hysterisch Dampf ablassen müssen, durchaus mit Tränen und Gebrüll. Das dauert dann ca. eine halbe Stunde und danach werde ich wieder die Ruhe selbst. Ich scheine mein eigenes, reinigendes Gewitter zu brauchen, damit ich wieder klar und konstruktiv denken kann 🙂
Wir sind jetzt im „verflixten“ siebten Jahr und könnten beide nicht glücklicher sein. Die letzten sieben Monate hätte ich ohne den Liebsten niemals geschafft. Die Kraft, meinen Lebensstil radikal zu ändern, öffentlich darüber zu schreiben, und dabei nicht den Humor zu verlieren, gibt mir mein wundervoller Ehmann! JEDEN Tag ermutigt und bestärkt er mich in meinen Unternehmungen. Es ist schrecklich kitschig, aber er ist wirklich mein Fels in der Brandung.
Ich weiß wie viele von Euch da draußen, das gleiche durchmachen wie ich, ohne dabei von einem Partner unterstützt zu werden. Ihr habt es soviel schwerer und darum zolle ich Euch noch viel mehr Respekt als ohnehin schon. Aber gebt den glauben an die Liebe nicht auf! In vielen Köpfen ist fest verankert, das wenn man bis Ende 30 noch keinen Partner gefunden hat, der Zug schon fast abgefahren ist. Aber das ist längst überholt und nicht mehr Zeitgemäß. Viele von uns verbringen Ihre erste Lebenshälfte mit der Suche nach sich selbst, dem Sinn des Lebens oder auch der beruflichen Berufung. Da bleibt oft doch gar keine Zeit, den passenden Partner zu erkennen, wenn er unseren Weg kreuzt. Ich glaube nicht, das ich die Qualitäten meines Gemahls zu schätzen gewusst hätte, wenn ich Ihm schon mit Mitte 20 begegnet wäre, einfach weil ich selbst damals noch nicht gewusst hätte, was ich von einem Partner brauche. Heute weiß ich, das ich einen Partner brauche, der mich zur Ruhe bringt und an die besseren Aspekte meiner Persönlichkeit appelliert. Ich bin laut, ungeduldig, impulsiv, emotional und oft eine Ernsthafte Drama Queen. Der Liebste hat mich ruhiger, geduldiger und wesentlich sanfter gemacht, vor allem aber bremst er mich oft aus, bevor ich meiner Impulsiven Seite die Kontrolle übergebe. Das hat mich in den letzten Jahren vor mehr als einem Fehler bewahrt. Wenn man unserem Familien. und Freundeskreis glauben darf, wurde ich erst ein erträglicher Mensch, als der Liebste in mein Leben trat! Das ist natürlich maßlos übertrieben, und spricht dafür das ich mir neue Freunde suchen muss, denn ich war selbstverständlich schon vorher großartig, aber der Liebste hat mir noch mal einen wichtigen Feinschliff gegeben! 🙂
Fragt Ihr Euch jetzt, warum der Liebste mit so einer anstrengenden Frau zusammen sein will? Na eben weil ich laut, ungeduldig, impulsiv, emotional und oft eine Ernsthafte Drama Queen bin, wobei er sicher noch „leidenschaftlich“ hinzufügen würde. Wir ergänzen uns halt perfekt und wie bei einem guten Drink, kommt es auch bei uns auf die Mischung an … 😉