Der Wal, schwangere Entchen oder was passiert in den Hosen der Männer? ☺

Manchmal gibt es so kleine nette Erlebnisse, die an sich unbedeutend sind, aber einen trotzdem für den Rest des Tages lächeln lassen. So eins hatte ich heute Morgen. Der klassische Weg zu meinem Sportclub ist recht langweilig, weil ich immer nur an einer Straße entlang gehe, aber es gibt eine Abkürzung, die mich ein wenig durchs Grüne führt und für mich gibt es wirklich nichts schöneres als bei strahlendem Sonnenschein, mit guter Musik im Ohr, über eine Wiese zu gehen.

Allerdings muss ich bei diesem Weg eine sechsspurige Straße illegal überqueren, da es eine Auf- bzw. Abfahrt zu einer Rheinbrücke ist, an der es keinen Fußgängerübergang gibt. Heute also, ich tief in Gedanken, überquere die ersten drei Spuren und warte auf dem Grünen Mittelstreifen darauf, das ich die restlichen drei Spuren ebenfalls hinter mir lassen kann, als ich aufblicke und auf der anderen Seite, einem grinsenden Motorradpolizisten in die Augen Blicke. Nach einer kurzen Schrecksekunde dachte ich mir „Angriff ist die Beste Verteidigung“ und die Straftat war ja sowieso schon begangen, warum also zurück gehen. Also überquerte ich die Straße und ging mit strammen Schritt auf den noch immer grinsenden Polizist zu, lächelte ihn ebenfalls an und Fragte „Wie hoch ist das Bußgeld und kann ich es sofort bezahlen oder gibt es einen Anzeige?“ Meine Mutter würde das wahrscheinlich Vorauseilenden Gehorsam nennen, aber was hätte ich tun solle? Es war offensichtlich, das er mich gesehen hatte und für eine waghalsige Flucht bin ich noch nicht fit genug, zumindest nicht um gegen ein Motorrad zu bestehen 🙂

Zu meiner großen Überraschung sagte der Polizist, ein Sonnengebräunter Mann ca. Mitte fünfzig, der mich mehr an einen Marlboro Cowboy, als an einen Polizisten, erinnerte, auf tiefsten Kölsch zu mir „Schätzelein, das schlechte Gewissen steht Dir ins Gesicht geschrieben, für ein Küsschen tue ich so, als ob ich nichts gesehen hätte“ und lacht aus vollem Herzen, als er mein verdutztes Gesicht sieht. Natürlich ab ich Ihm einen fetten Kuss auf seine Lederhaut gedrückt und da seufzt er und sagt „Wenn ich Dich so sehe, möchte ich noch mal jung sein, Dich auf das Bike schnallen und mit Dir übers Land fahren, aber ich muss halt unserer Stadt beschützen!“ Das ist so herrlich Typisch für die Kölsche Mentalität.

Ehrlich, kann ein Tag besser beginnen? Keine Strafe, dafür aber ein zauberhaftes Kompliment 🙂

Im Sportclub gibt es mittlerweile einige Leute, die diesem Blog auch folgen und heute sprach mich eine meiner netten Rentnerdamen an, die sozusagen ein Follower der ersten Stunde ist. Sie wünscht sich das ich mehr über das eigentliche Abnehmen, den Sport und was da in meinem Kopf passiert, erzähle.

Ich nehme Rückmeldungen zum Blog immer sehr ernst, und denke dann auch lange darüber nach. Aber das Problem mit dem Abnehmen und auch mit dem sportlich werden, ist das es ein langwieriger, langweiliger Prozess ist, der viel damit zu tun hat, jeden Tag diszipliniert das gleiche zu tun. Es scheint mir, dass ich einige Hundert Tage das gleiche tun muss, bis ich mein Ziel erreicht habe. Wenn ich euch jeden Tag schreiben würde, was ich eigentlich tue, würden Euch bald die Füße einschlafen. Darum erzähle ich Euch lieber von einzelnen Momentaufnahmen. Naja, und das etwas in meinem Kopf passiert, das zeigt eigentlich jeder Eintrag in diesem Tagebuch.

Noch vor sechs Monaten hätte ich nie für möglich gehalten, das ich so hemmungslos offen über all meine großen und kleinen Fehler, die Peinlichkeiten die mir passieren und vor allem meine Ängste und Zweifel, schreiben könnte. Ich dachte immer, wenn ich das tun würde, wäre mein Leben, wie ich es kenne, vorbei. Das ist übrigens auch so und das ist auch gut so, denn ich will mein altes Leben nicht wieder haben.

Ich habe eine neue Sucht und die heißt Konfrontation, vor allem mit mir selber! Seit ich das tue, geht es mir in absolut jeder Beziehung besser als jemals zuvor. Weil genau diese Botschaft eigentlich in jedem Eintrag enthalten ist, kann ich mehr dazu nicht sagen.

Lieber möchte ich Euch erzählen, wie ich die Welt um mich rum wahrnehme, denn da gibt es so schöne Momente, das ich sie mit Euch teilen möchte.

Einer der Trainingsräume hat eine Glaswand und man kann dort in den Raum mit dem Kinderbecken runter sehen und als ich gestern Abend dort schnaufend stand, konnte ich einem Schwangerschaftswassergymnastik Kurs zuschauen. Ich habe selten etwas zauberhafteres gesehen. Bis gestern war mir wirklich nicht klar, wie wunderschön schwangere Frauen aussehen und vor allem nicht, wie elegant sie sich bewegen. Ich musste sofort an Esther Williams denken. Für die von Euch die nicht wissen wer das ist, sie war eine Schwimmerin, die für die USA in den Olympischen Spielen 1940 angetreten wäre, wenn die nicht wegen dem 2. Weltkrieg ausgefallen wären. So wurde sie der Star einer Wasserballett Show und drehte später wunderbar kitschige Liebesschnulzen, in denen auch immer eine große Wasserballett Einlage vorkam. Perfekte Sonntagnachmittags Filme Hand in Hand mit allen Doris Day und Rock Hudson Filmen 🙂

Die Schwangeren Entchen gestern Abend wären auch einen Film wert gewesen. Es war so schön, dass ich wie hypnotisiert zugeschaut habe. So viel unerwartete Grazie, Untermalt von glücklichem Strahlen, hat mich vom Hocker gehauen. Ich habe mich ja ganz bewusst gegen Nachwuchs entschieden, aber gestern hatte ich so einen Moment, wo ich mich gefragt habe, wie es wohl wäre schwanger zu sein. Es stimmt schon was das Klischee sagt, das schwangere Frauen von innen her strahlen. Gestern konnte ich das ganz deutlich sehen und ich war fast ein klitzekleines bisschen neidisch 😉

Dazu gibt es aber auch ein krasses Gegenprogramm, was Ästhetik und Eleganz angeht.

Ob Mann oder Frau, wir kennen doch sicher alle den berühmten Griff eines Mannes, in seine Hose/Shorts, um seine Kronjuwelen zurechtzurücken oder wahrscheinlich auch einfach nur zu kratzen. Wobei ich mich schon frage, warum Männer sich so oft im Schritt kratzen müssen? Wenn ich mir vorstelle, dass wir Frauen das mit so einer Inbrunst tun würden, es gäbe mehr Unfälle auf der Welt, weil die Männer nicht mehr aus dem Staunen raus kämen. Ich bezeichne diese „zurecht rück oder auch kratz Geste“ immer als den Drei Sekunden Griff, denn sind wir doch mal ehrlich, alles was länger dauert als von 21 bis 23 zu zählen, hat mit Kratzen oder Rücken nichts mehr zu tun.

In einem Sportstudio scheinen die Männer auch noch besonders entspannt mit Ihrem besten Stück zu spielen. Unter anderem ist dort immer ein Kerl, der mir schon öfter aufgefallen ist, eben weil er oft, geradezu verträumt, die Hand in der Hose hat und es aussieht als ob er eine Packung Knetgummi bearbeiten würde.

Gestern stand er neben mir und starrte auf einen der Monitore, wo irgendein WM Spiel wiederholt wurde, und griff sich wieder mal ganz relaxt in die Hose, während ich nebenbei gesagt keine 50cm entfernt von Ihm bin, und da hab ich zum Spaß mal mitgezählt. Ich bin vom 21 bis 33 gekommen. Ehrlich, das kann dann nicht mehr unter kratzen oder zurechtrücken laufen, der hat einfach nur an sich rumgespielt.

Allerdings hatte er dabei einen kritischen Gesichtsausdruck, also scheint es zumindest nicht wirklich Spaß gemacht zu haben, was mich nicht unbedingt tröstet. Als ob das an ekligen Beobachtungen nicht gereicht hätte, hatte ich direkt ein zweites Grenzwertiges Erlebnis.

Ich hatte eine Frage bezüglich eines Geräts und sprach einen jungen Trainer an, wohlgemerkt nicht Phil, und während er mit mir sprach, drückte er die ganze Zeit sein bestes Stück, und das so präzise, das ich am Ende der Unterhaltung genau sagen konnte, wie er ihn trägt (links) und wie groß er ist (haut einen nicht vom Hocker) auch hatte ich große Mühe ihm ins Gesicht zu schauen, statt auf seinen Schritt zu starren.

Eigentlich wollte ich Ihn fragen ob da untern noch alles an Ort und Stelle ist, aber ich muss zugeben, das war ein Gespräch das ich nicht führen wollte. Zumal ich gemerkt habe, das er das tatsächlich unbewusst gemacht hat.

Aber ich habe mir fest vorgenommen, das sollte so was noch mal passieren, ich mir parallel verträumt den Busen massieren werde. Mal schauen was dann passiert 🙂

Was passiert da in den Hosen der Männer? Ich würde es wirklich gerne wissen!

Müssen die regelmäßig prüfen ob das gute Stück noch da ist? So schnell fallen die doch nicht ab oder etwa doch? Und warum erwische ich den Liebsten nie dabei? Sollte ich den einzigen gut erzogenen Mann haben, denn sieben Jahre lang etwas zu verheimlichen ist doch ziemlich schwer. Ich muss ihn gleich mal fragen ob er das nur macht, wenn ich nicht dabei bin.

Meiner Meinung nach ist eine Hand, die länger als 3 Sekunden in der Hose verweil, mehr Lust- als Korrekturwerkzeug… 😉

Sexy Schrittbild esther-williams-pools-starUnknown

 

5 Kommentare zu “Der Wal, schwangere Entchen oder was passiert in den Hosen der Männer? ☺

  1. Hey Debby, ich danke dir heute für diesen schönen Beitrag ich habe mich köstlich amüsiert. Wie immer war es sehr bildhaft, ich sag nur Kopfkino, ;-)))))) Ich war heute in der Schule meiner Tochter und ich habe wieder einen deprimierenden Spießblicklauf hinter mir und dein Beitrag hat mich so zum lachen gebracht das ich Tränen der Freude in den augen hatte.
    DANKE für die 5 min in denen ich einfach nur mal Fröhlichkeit heute erlebt habe.

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    • Liebe Mona,

      ich hab heute Morgen Dein Tagebuch gelesen und hab immer noch einen Klos im Hals. Es tut mit leid, das es Dir so schlecht geht und ich finde es beunruhigend, das Deine Welt immer kleiner wird. Selten hab ich mir mehr gewünscht, das ich einen hilfreichen Rat hätte, aber ich habe wahrscheinlich gar keine Ahnung, was Du da durchmachst. Aber was mir auf jeden Fall durch den Kopf ging war, das Du jemanden zum Reden brauchst, am besten so was wie eine Gruppe. Wenn Du schon selbst merkst, das Du Dich immer weiter zurückziehst und immer mehr Angst hast raus zu gehen, dann wird es höchste Zeit. Meistens merkt man es doch erst selbst, wenn es schon brenzlig wird. Ich werde mir mühe geben, auch weiterhin so zu schreiben, das Du darüber lachen musst, aber ich wünschte ich könnte mehr für Dich tun. Bitte bleib Tapfer und Stark, für Deine Tochter, aber vor allem für Dich selbst! Fühl Dich gedrückt! Debby

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  2. OMG ich schmeisse mich grade weg vor Lachen zum Glück habe ich ja gelernt und den Kaffee während dem Lesen Deines Blogs nicht angefasst. Ich wollte auch eigentlich sofort Aufklärungshilfe leisten und da ist mir aufgefallen, das der beste Mann der Welt das auch nicht tut, habe ihn aber trotzdem mal gefragt. Immerhin hattest Du ja angeregt dies könnte heimlich passieren, also sorry aber er weiss es nicht. Ich habe auch sofort angefangen zu überlegen wer das in meiner engeren Umgebung macht, mein Sohn? Na ja da will man das nicht wirklich sehen *g* aber nein, Schwiegersohn und mein Bruder auch nicht. Mir wäre das aufgefallen, weil wenn ich das irgendwo bei einem Mann sehe fällt es mir sofort auf. Was wohl passieren würde wenn ich dem nächsten Mann bei dem ich das sehe habhaft werden könnte und ihn einfach frage? Ob das das gleiche ist wie Männer, die einem unbewusst auf die Brust starren? Ein Arbeitskollege meines Ex-Mannes hat das immer getan, am Anfang hatte ich schon gedacht ich hätte da vielleicht einen dritten Auswuchs der einem Kopf ähnelt.
    Liebe Debby, schwanger zu sein, ich würde lügen wenn ich etwas anderes sagen würde, ist tatsächlich ein wundervolles Gefühl, zumindest die ersten paar Monate. Wenn es aber anfängt dass der Bauch immer dicker wird, Dein Gang sich dahingehend verändert, das die Leute Dich für eine überdimensionale watschelnde Ente halten (graziös sieht das wirklich nur im Wasser aus *g*). , mindert es das Glücksgefühl doch etwas. Die letzten Wochen wirst du Deines Schlafes beraubt, weil Dir nur noch der Rücken wehtut egal auf welcher Seite Du liegst, du Angst hast bei der Vorstellung wie sowas grosses da unten rauskommen soll ohne Dich in Stücke zu reissen und Du nie beim Aufwachen weisst in welchen seelischen Zustand es Dich heute wieder ziehen mag. Schwangerschaft ist ja nicht alles, da kommt ja noch die Geburt, glaub mir, die Natur weiss warum wir Frauen die Kinder bekommen, solche Schmerzen würde kein Mann aushalten. Es hat schon seine Gründe, warum Frauen ihre Männer während der Wehen hassen, weil sie ihnen das angetan haben *g*. Ich gebe zu der Moment wenn es dann endlich draussen ist ohne dass es Dir den gewissen Körperteil weggerissen hat, ist unglaublich. Man kann das ganze auch ganz wissenschaftlich betrachten: Dein Körper wird von Glückshormonen überflutet. Diese Hormone sind gefährlicher als Drogen!!!!! Diese Hormone haben es geschafft, dass ich ein paar Minuten nach der Geburt meines Sohnes tatsächlich in meiner Glückshormonisertenverwirrtheit behauptet habe ich könnte mir vorstellen noch ein Kind zu bekommen, wie gesagt gefährlicher als Drogen. Und jetzt kommt es: Trotz allem waren diese zwei Momente ganz wundervolle Momente, oh je ich glaube die Wirkung dieser Hormone hält heute noch an, sonst würde ich das nicht schreiben *g*.
    KInder zu haben hat Vorteile und Nachteile, obwohl man das nicht danach bemessen sollte, schliesslich sind Kinder ja keine Dinge. Ich hatte mich irgendwann entschlossen welche zu bekommen, ich hatte ein Leben voller Verzicht, Sorge und Arbeit, Arbeit, Arbeit. Keine Karrieremöglichkeit und selbst heute wo beide auf ihren eigenen Füssen stehen bin ich nicht „frei“. Ich könnte nicht einfach auswandern oder einfach mal 200 Km weit wegziehen, denn da ist dieses „Band“, das mich in der Nähe meiner Kinder hält. Auch heute noch liege ich manchmal vorm Einschlafen wach und mache mir Sorgen über alltägliche Dinge, wenn sie Probleme haben oder noch schlimmer, dass ihnen etwas passiert wie ein schlimmer Unfall oder irgendwelche schlimme Krankheiten. Mutter zu sein ist ein „Job“ fürs Leben.
    Nicht falsch verstehen, ich bin glücklich über meine Kinder und sehr stolz, nicht nur auf die beiden sondern auch auf mich, dass ich das doch so gut geschafft habe, es gab so viele schöne und witzige Momente, ich würde nichts davon missen wollen. Ich kann Dir nicht sagen ob ich, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, nochmal Kinder bekommen würde, schon alleine aus dem Grund, weil ich jetzt schon komische Gefühle im Magen bekomme, wenn ich daran denke, was passiert wenn ich mal nicht mehr da bin und sie nicht mehr „beschützen“ kann.
    Im Leben ist es doch so, dass man ständig irgendwelche Entscheidungen trifft und sich hinterher fragt „hätte ich doch“ oder „hätte ich doch nicht“, im Endeffekt ist es egal man kann es nicht mehr ändern. Es war ein harter Kampf mit mir selbst, aber ich habe gelernt zu meinen Entscheidungen zu stehen. Klar hier und da versuche ich mich vor mir selbst zu rechtfertigen, bis es mir auffällt und dann sage ich mir genau das was ich Dir eben gesagt habe: Du hast Dich entschieden, Du kannst es nicht ändern also stehe dazu und akzeptiere es 🙂

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    • Deine Kinder würden sich sehr freuen, wenn sie diesen Kommentar lesen würden! Mich hast Du gerührt und ernüchtert, den Schmerzen, nein Dank! Da bin ich nicht so besonders Tapfer 🙂 Wenn Du mit Deinen Blog weiter machst, wirst Du hier etwas weniger schreiben müssen, denn das wird Dir die Zeit rauben und ich bin ja jetzt auch ein Follower von Dir 🙂

      Wenn Du etwas mehr Futter im Blog hast, dann bewerbe ich Dich auch hier, ich bin gerade mitten drin und habe viel Spaß daran! Du schreibst auch ganz wunderbar!!!
      Liebe Grüße
      Debby

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