Der Wal und der Befreiungsschlag oder ein unspektakulärerer wundervoller Freitag ! Vom 06. Juni 2014

Ich stelle fest, das ich mich mit der Ankündigung diese Seite wie ein Tagebuch zu führen, ein wenig in einen Schlamassel manövriert habe. Was soll ich Euch an einem Tag wie heute schon erzählen? Es ist schwer an so einem sonnigen Freitag, nicht gut gelaunt zu sein und ob ich will oder nicht, an so einem Tag finde ich es wunderbar auf der Welt zu sein.

WW treffen habe ich heute geschwänzt und tatsächlich fühlt es sich ein wenig so an, aber der Tag war zu schön und der Balkon am Morgen zu verlockend. So wurden aus einer Tasse Kaffee drei weitere und das Buch, welches ich im Moment nicht aus der Hand legen kann, neigt sich auch dem Ende entgegen.

Sport, ja hab ich gemacht, allerdings habe ich mich auf das Intervall Training beschränkt, aber nicht weil es mir an Mut gefehlt hätte, sondern weil die Klimaanlage im Fitnessclub defekt ist. Glaubt mir, ich gebe dem Begriff „Schwitzen“ ganz neue Dimensionen. Ich regne im Gesicht und das sogar mit funktionierender Klimaanlage.
Ich versichere Euch, niemand will sehen, wie ich dann nach 30 Minuten Intervall aussehe, wenn Ventilatoren nur ein lauwarmes Lüftchen umher wehen. Eigentlich ein Wunder, das ich nicht wie eine riesige Rosine aussehe, denn ich kann wirklich gar nicht so viel trinken wie ich ausschwitze! Schönes Kopfkino für einem Freitag Abend, oder ?

Schwimmen war ich auch, sogar mal wieder 80 Bahnen, was ich schon länger nicht mehr gemacht habe, aber heute Vormittag was das Bad überraschend leer und so kannte man sehr entspannt seine Bahnen ziehen.

Den Nachmittag habe ich mit einem lieben ehemaligen Kollegen verbracht, das hat mir besonders gute Laune gemacht, weil der Kollege wirklich sehr glücklich verliebt ist und Strahlt wie ein Honigkuchenpferd, wenn er über die Dame seines Herzens spricht. Ich mag das! Es ist schön wenn jemand glücklich ist und das auch lebt. Sind wir doch mal ehrlich, es klingt zwar wie ein Klischee, aber Männer sind halt meistens eine Spur „cooler“ wenn es um die Liebe geht, zumindest in der Außenwirkung. Aber heute saß ein richtig verliebter Mann vor mir. Ich hätte meinen Nachmittag wirklich schlechter verbringen können!

Und bis gerade eben, saß ich mit meinem Liebsten auf dem Balkon, mit einem leckeren Kaltgetränk, nett über das Leben redend.
Wir sitzen auf einer Bank und da unser Balkon lang, aber schmal ist, stütze ich meistens meine Füße gegen die Balustrade. Manchmal streiche ich mit der Hand über meine Beine, das tue ich in letzter Zeit öfter, weil ich merke, dass sie sich verändern. Das viele Schwimmen fängt an sich bezahlt zu machen! Aber heute, streichelte ich mit der Hand über meine Wade, während ich mich mit dem Liebsten unterhielt und habe das erste mal, einen einzelnen Muskel gespürt. Das war für mich unfassbar. Ihr müsst wissen, ich habe zwar dicke Beine, aber die sind auch absolut Stramm, ich hab sozusagen Stahlwaden. Ist ja auch kein Wunder, Stahlträger sind beim meinem Gewicht durchaus von Vorteil. Aber ich hatte immer kompakte, stramme Waden. Ich habe heute das erste mal einen, sich definierenden, Muskel gespürt.

Das war ein wunderbares Gefühl und ich bin gerade unheimlich stolz. Das ist für mich der erste Beweis, den ich selbst entdeckt habe. Das mag seltsam klingen, aber bis jetzt musste immer jemand anderes zu mir sagen, schau doch mal, da sieht man was und da sieht man was, aber ich hab es nie selbst richtig wahrgenommen. Aber den Muskel heute, den hab ich allein entdeckt. Ich bin quasi der Christopher Columbus, meines eigenen Körpers.

Ihr seht, eigentlich ein unspektakulärer Freitag, aber irgendwie auch wundervoll, zumindest für mich…

Diese Antwort gehört eigentlich zu einem Kommentar, des gestrigen Eintrags, aber ich schreibe sie deswegen in den heutigen Eintrag, weil ich mir wünsche, das nicht nur jene es lesen, die den gestrigen Eintrag in den Kommentaren verfolgen, sondern so viele wie möglich. Denn eigentlich wollte ich das schon seit ein paar Tagen mal schreiben, aber Dein Kommentar, lieber Michael Klemme, hat mich erst wieder daran erinnert.

Es gibt keinen Grund sich entschuldigen zu müssen, Du hast es ja nicht böse gemeint. Ich freue mich sehr, dass Du meine „Kritik“ nicht in den falschen Hals bekommen hast!
Ich möchte auch nicht, dass Du Dich mit Deinen „Romanen“ zurück hältst. Ich meinte das durchaus ehrlich, das ich mich freuen wenn Du und auch gerne alle anderen sich einbringen. Macht doch nichts, wenn wir nichts zu allem die gleichen Meinungen haben. Im Bestfall sollte daraus immer eine konstruktive Unterhaltung entstehen. Ich finde das großartig!

Zum Thema „sich trauen“, möchte ich Dir folgendes sagen:

Wenn mir jemand letztes Jahr um diese Zeit gesagt hätte, dass ich freiwillig unvorteilhafteste Bilder von mir Posten würde, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt. Wir sind schließlich alle Eitel!
Und jetzt glaube ich, dass es zu meinen klügsten Entscheidungen der letzten Wochen gehört, dass ich genau das getan habe! Es ist so unglaublich befreiend! Das ich es mir selbst und der Welt, oder zumindest Facebook, auch optisch vor Augen führe, hat mir meinen Stolz wieder gegeben. Denn Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Wer mir jetzt, wegen so was in irgendeiner Form das Leben schwer machen will, weil er glaubt sich über mich Lustig machen zu können, der kann nur ein schlechter Mensch sein! Diese Erkenntnis wiederum verleiht mir zwei Möglichkeiten, wie ich mit solchen Menschen umgehe.
A. Ich ignoriere sie, denn wenn interessiert schon, was schlechte Menschen denken! Oder B. Ich kann genau so böse zu Ihnen sein, denn jeder hat seine Achillesverse . Ein Großteil der Menschen ist nur zu freundlich um sich darauf zu stürzen und das ist auch gut so.

Ich würde Dir nur gerne sagen, es fühlt sich viel besser an, als Du Dir das annähernd vorstellen kannst. Trau Dich, es wäre ein erster Schritt zu einem neuen Anfang… 🙂

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